Am 31. März 1875 in Zellerfeld (Harz) geboren, kam Wilhelm Hirte mit acht Jahren nach Engelbostel. Hier absolvierte er seine Schulzeit und wurde in der Martinskirche konfirmiert. 1906 heiratete er Caroline Louise Ida Nebel aus Engelbostel. Ida Hirtes Bruder betrieb in der Straße Alt Engelbostel ein Lebensmittelgeschäft. Dieses übernahmen Hirtes 1926 und führten es bis 1956. Bereits in den 30er Jahren trug Wilhelm Hirte Daten und Informationen für eine Engelbosteler Dorfchronik zusammen. Hierbei wurde er von Lehrer Heinrich Hornbostel und Fritz Hanebuth unterstützt. Diese Dorfchronik, in deutscher Steilschrift verfasst, beleuchtet historische Ereignisse, beschreibt die Dorfentwicklung und zeigt an Hand von Fotos das dörfliche Leben. Hirte war aufmerksamer Beobachter, politisch interessiert und arbeitete mehrere Jahre als Beigeordneter im Gemeindeausschuss. Mit Gleichgesinnten gründete er 1936 die Engelbosteler Ortsgruppe des Heimatbundes und übernahm den Vorsitz. Anfang der 50er Jahre arbeitete Hirte an einer Höfechronik und beschrieb hier in der Reihenfolge der Nummerierung der Hofstellen die Besitzer und deren Vorfahren, die Gebäude, Anbauflächen und Ackerfrüchte sowie sonstige Erwerbszweige. Mitarbeiter des Stadtarchivs haben den handschriftlichen Urtext in Maschinenschrift übertragen, um die Dorf- und Höfechronik in heute lesbarer Form zu erhalten. Auch bei der Erarbeitung des Entwurfs für ein Gemeindewappen wirkte Hirte mit. Die wesentlichen Entwurfselemente gehen auf die von ihm vorgeschlagenen Symbole zurück. 1950 organisierte er für Engelbostel die 900-Jahrfeier, an der auch die Kaisertochter Viktoria Luise teilnahm. Für sein ehrenamtliches Wirken wurde Wilhelm Hirte am 31. März 1955 die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Engelbostel verliehen. Wilhelm Hirte starb am 12. Dezember 1957. In Würdigung seiner Verdienste benannte die Gemeinde 1962 die Verbindung zwischen der Heidestraße und der Straße Am Spritzenhaus „Wilhelm-Hirte-Straße“.
English translation: "Born on 31 March 1875 in Zellerfeld (Harz), Wilhelm Hirte came to Engelbostel at the age of eight. In 1906 he married Caroline Louise Ida Nebel from Engelbostel. Ida Hirte's brother ran a grocery store in Alt Engelbostel street. This was taken over by the shepherd in 1926 and kept it until 1956. Already in the 1930s Wilhelm Hirte gathered data and information for an Engelbosteler village chronicle. He was supported by teachers Heinrich Hornbostel and Fritz Hanebuth. This village chronicle, written in German, illuminates historical events, describes the development of the village and shows the village's life using photographs. Shepherd was an attentive observer, politically interested and worked as an associate in the municipal committee for several years. With like-minded people, he founded the Engelbosteler local group of the Heimatbund in 1936 and took over the chairmanship. In the early 1950s, the shepherd worked on a court chronicle, describing the owners and their ancestors, buildings, crops and other branches of activity in the order of numbering the farms. Employees of the Stadtarchiv have transferred the handwritten original text in typed form to preserve the village and court chronicle in today's readable form. Shepherd also took part in the elaboration of the design for a municipal coat of arms. The essential design elements go back to the symbols he proposed. In 1950 he organized the 900th anniversary for Engelbostel, in which the imperial daughter Viktoria Luise also participated. On 31 March 1955, Wilhelm Hirte was awarded the honorary citizenship of the municipality of Engelbostel for his volunteer work. Wilhelm Hirte died on 12 December 1957. In recognition of his merits, the municipality named the connection between Heidestraße and Am Spritzenhaus “Wilhelm-Hirte-Straße” in 1962. [AWS Translate]"
