Glass plaque № 53604

Mit dem Zollprivileg vom 22. Oktober 1501 setzte Herzog Erich I. den „Tolner up den Nigenhagen“ (Langenhagen) ein. Die Zolleinnahmen gingen an den Vogthof und somit an das Fürstenhaus. Fast zur gleichen Zeit entstand an dieser Stelle das Zollhaus in Brink an der Heerstraße nach Stade. Die Amtsuntertanen mussten das Gebäude instand halten und hierfür Hand- und Spanndienste leisten. Im Erbregister von 1612 wurde Jacob Jacobs als Zöllner benannt, der auch eine Krügerei betrieb und vom Krugzins freigestellt war. 1660 wird berichtet: „dass das Zollhaus vor etlichen Jahren abgebrannt ist und der jetzige Zöllner das Zollhaus auf seine Kosten an abgebrannter Stelle gesetzt“. Gleichzeitig war das Zollhaus Ausspann und Poststation für die zweimal in der Woche verkehrende reitende und fahrende Post von Hannover nach Bremen und Stade. 1753 wurde die Zollstation geschlossen. Für sechs Jahre in der napoleonischen Zeit von 1807 bis 1813 war sie noch einmal in Betrieb. Langenhagen war in dieser Periode ein eigener Canton im Departement Aller des Königreichs Westphalen. 1790 übernahm Hans Heinrich Eicke das Anwesen von seinem Schwiegervater, er betrieb den Krug und die Poststation. Familie Eicke aus Brink war mit Pferdezucht und Pferdehandel zu Wohlstand gelangt. Der Pferdehandel und die Pferdemärkte machten die Dörfer Brink und Langenhagen über die Grenzen hinaus bekannt. Sogenannte Koppelknechte überführten die verkauften Pferde zu den neuen Besitzern ins Baltikum und bis nach Italien. Großabnehmer waren u.a. das Militär mit den Remontepferden. Auch der spätere Generalleutnant Scharnhorst war Kunde bei Eicke. In einem Brief schrieb Scharnhorst: „Bester Herr Eicke, hier überschicke ich die 19 Luisdor für das letzte Pferd, ich danke, dass Sie es mir solange creditiret haben.“ Durch Heirat ging der Zollkrug in den 40er Jahren auf Familie Gosewisch über. Im II. Weltkrieg wurde das Anwesen zerstört und in den 50er Jahren wieder aufgebaut. Der Zollkrug ist noch immer im Besitz der Familie Gosewisch.

English translation: "With the customs privilege of 22 October 1501, Duke Erich I set up the “Tolner up den Nigenhagen” (Langenhagen). Customs revenue went to the Vogthof and thus to the Princely House. Almost at the same time, the Zollhaus was built in Brink on the Heerstraße to Stade. The authorities had to maintain the building and provide manual and tensioning services for this purpose. In the register of inheritance of 1612 Jacob Jacobs was named as a tax collector, who also operated a crumb and was exempt from the pitchrate. In 1660 it is reported: “that the customs house burned down several years ago and the current tax collector put the customs house at his expense in a burnt place”. At the same time, the Zollhaus was an exclan and post station for the riding and travelling mail from Hanover to Bremen and Stade, which ran twice a week. In 1753 the customs station was closed. For six years in the Napoleonic period from 1807 to 1813, it was in operation again. During this period, Langenhagen was his own canton in the department of Aller of the Kingdom of Westphalia. In 1790 Hans Heinrich Eicke took over the estate from his father-in-law, he operated the jug and the post office. The Eicke family from Brink had gained prosperity with horse breeding and horse trade. The horse trade and the horse markets made the villages of Brink and Langenhagen known beyond the borders. So-called Koppelknechte transferred the sold horses to the new owners in the Baltic States and to Italy. Major customers were among others the military with the Remonte horses. The later Lieutenant General Scharnhorst was also a customer of Eicke. In a letter Scharnhorst wrote: “Best Mr. Eicke, here I send the 19 Luisdor for the last horse, I thank you for having credited it to me.” By marriage, the Zollkrug passed to the Gozewisch family in the 1940s. During World War II, the estate was destroyed and rebuilt in the 1950s. The Zollkrug is still owned by the Gosewisch family. [AWS Translate]"