Glass plaque № 53763

Kaum ein Bahrenhaus hat sich erhalten oder steht unter Denkmalschutz und doch gehörten sie zu jedem Friedhof. Es ist also bemerkenswert, dass in Langenhagen gleich zwei dieser Häuser existierten, nämlich eines hier auf dem Engelbosteler Friedhof und eines auf dem kirchlichen Friedhof Karl-Kellner-Straße. Das Gebäude in Alt-Langenhagen musste bereits Ende des 19. Jh. dem Bau der Langestraße weichen. Noch vor 100 Jahren wurden die Menschen nach dem Tode zu Hause auf die Beerdigung vorbereitet und aufgebahrt. Die Totenwache war ein wichtiges Ritual und dauerte 3 Tage. Schließlich war man es dem Verstorbenen schuldig, sich von seinem tatsächlich eingetretenen Tod zu überzeugen. Die Angst lebend begraben zu werden war weit verbreitet und sehr verständlich, wenn man die damaligen medizinischen Möglichkeiten berücksichtigt. Die Angehörigen, Nachbarn und Freunde konnten sich verabschieden, bis der Verstorbene auf den Friedhof gebracht wurde. Nur was passierte mit denjenigen, die kein Haus hatten? Für sie war das Bahrenhaus wichtig, denn auch hier konnte Totenwache gehalten werden. Es waren schlichte, geschlossene Häuschen, die als Polter- und Spukhäuser verrufen waren! Das ist nicht verwunderlich, denn Marder, Iltisse, Eichhörnchen und Katzen nutzten den Bau als Unterschlupf und machten dabei Geräusche, die einen nachts am Friedhof vorbeigehenden Wanderer schon erschrecken konnten.

English translation: "Hardly a graveyard house has been preserved or is listed and yet they belonged to every cemetery. It is therefore noteworthy that two of these houses existed in Langenhagen, one here at the Engelbosteler Cemetery and one at the church cemetery Karl-Kellner-Straße. The building in Alt-Langenhagen had to give way to the construction of the Langestraße at the end of the 19th century. Even 100 years ago, after death, people were prepared and laid out at home for the funeral. The wake was an important ritual and lasted 3 days. After all, it was owed to the deceased to convince himself of his actual death. The fear of being buried alive was widespread and very understandable, taking into account the medical possibilities of that time. The relatives, neighbors and friends could say goodbye until the deceased was taken to the cemetery. Just what happened to those who didn't have a house? For them, the grave house was important, because there too could be held a vigil. They were simple, closed houses that were disgusted as polter- and haunted houses! This is not surprising, because martens, iltisse, squirrels and cats used the building as a shelter and made sounds that could frighten a hiker passing by the cemetery at night. [AWS Translate]"

by Arbeitsgruppe GLIEM

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